Quo vadis, Pflegeversicherung?
Wie die gesetzlichen Krankenkassen ringt auch die soziale Pflegeversicherung mit einem enormen Defizit. In diesem Jahr wird es sich laut Schätzung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) auf 3,5 bis 5,8 Milliarden Euro belaufen – und in den Folgejahren wegen der alternden Bevölkerung weiter anschwellen. Zugleich wächst mit den Eigenanteilen die finanzielle Belastung für die Pflegebedürftigen und deren Angehörige. Nach Daten des IW Köln müssen für Klassifikation: Geschäftlich – Intern vollstationäre Pflege derzeit im ersten Jahr durchschnittlich knapp 3.000 Euro pro Monat zugezahlt werden.
„In der Pflege herrscht dringender Reformbedarf“, meint deshalb nicht nur der vdek. Eine BundLänder-Arbeitsgruppe namens „Zukunftspakt Pflege“ hat bereits Eckpunkte für eine Reform formuliert – und erkennen lassen, dass es keine umwälzenden Neurungen geben wird. Solche fordern unterdessen mehrere Verbände wie der Paritätische und Gewerkschaften von IG Metall bis ver.di: Ihnen zufolge sollte eine Pflegevollversicherung geschaffen werden, die sämtliche Pflegekosten schultert und zur Finanzierung Besserverdienende stärker heranzieht. Laut einer forsa-Umfrage wünschen sich das auch knapp zwei Drittel der Bundesbürger, während lediglich 18 Prozent für eine verpflichtende private Pflegevorsorge optieren.
